Kunst wird erst dann interessant, wenn wir vor etwas stehen, das wir nicht gleich erklären können.
Eine Reise von der Romanik bis in die Gegenwart, geprägt von der Aussage des Theater- und Filmregisseurs Christoph Schlingensiefs „Kunst wird erst dann interessant, wenn wir vor etwas stehen, das wir nicht gleich erklären können“ – das war der lang geplante Kirchenchorausflug nach Schwäbisch Hall.
Nach zwei Jahren Coronapause konnte er endlich stattfinden – schon früh am Morgen ging es an den Start in Richtung Schwäbisch Hall.
Die erste Station des Ausflugs, der ganz unter dem Zeichen der Kunst stand, war schon von weitem zu sehen. Hoch über dem Kochertal auf einem Bergrücken bei Schwäbisch Hall liegt das über 900 Jahre alte Kloster Großcomburg, das den Eindruck einer wehrhaften Festung mit dem einer mächtigen Kirche vereint. Neben den drei Türmen der romanischen Klosterkirche blieben beim Umbau im Barock und mit großem Glück auch der berühmte riesige Radleuchter, der das Paradies symbolisiert, und das Antependium in der Kirche erhalten, einzigartige Stücke europäischer Goldschmiedekunst aus der Zeit der Romanik. Der begehbare Wehrgang der Anlage bot immer wieder andere neue Ausblicke auf die Klosteranlage und die Umgebung.
Nach einer kurzen Fahrt nach Schwäbisch Hall ergab sich die Gelegenheit, noch vor dem Mittagessen in der Johanniterkirche Schwäbisch Hall „Die alten Meister“ aus der Sammlung Würth zu bewundern. Besonders beeindruckend war hier Holbeins Schutzmantelmadonna, die oft mit Raffaels Madonna in der Sixtinischen Kapelle verglichen wird, aber auch viele andere Werke, die alle unter dem Thema „Theologie und Kunst“ standen.
Nach einem Mittagessen im Sudhaus und inzwischen wunderschönem Wetter nutzten viele die Gelegenheit, die Kunsthalle Würth mit einer Führung zur Sonderausstellung „Sport, Spaß und Spiel zu besuchen oder bei einer Stadtführung das besondere Flair der Altstadt Schwäbisch Hall zu genießen. Hier und auch immer wieder während des Tages wurde deutlich, dass Kunst dann interessant wird, wenn wir sie nicht gleich erklären können.
Viel zu schnell ging es wieder heimwärts zum gemeinsamen Abschluss bei einem Abendessen.
Eine gelungene Reise von Romanik bis zu Gegenwartskunst, begleitet von vielen guten Begegnungen und Gesprächen, auch über die gesehenen Kunstwerke, das war die einhellige Meinung der Reisegemeinschaft.
An dieser Stelle ein herzlicher Dank an das Organisationsteam.
B.R.






