Uraufführung der Missa brevis in a – ein herausragender Erfolg
130 Jahre Kirchenchor, wenn das kein Grund zum Feiern ist. Im Jubiläumskonzert zeigte der Chor unter seinem Dirigenten seine große Bandbreite in verschiedensten Genres der Kirchenmusik.
Begleitet vom speziell für diesen Anlass zusammengestellten Orchester und unter der Leitung des langjährigen Dirigenten Johannes Kohlmann führte der Chor seine Zuhörer durch Zeiten der Trauer mit Stücken von Brahms und Mendelssohn-Bartholdy genauso wie der Hoffnung auf die Überwindung des Todes in Rheinbergers Dextera Domini. Damit verband der Chor das Anliegen, den im vergangenen Jahr verstorbenen Mitgliedern zu gedenken. Auch die Werke von Fauré, Wilson und Rutter berührten alle Anwesenden und zeigten wieder einmal, dass der Chor Literatur aus verschiedensten Epochen, Stilrichtungen und Ländern gekonnt interpretieren kann. Besonders hervorzuheben sind an dieser Stelle neben dem Orchester die choreigenen Solisten Petra Rostock, Marion Laier und Stephan Schork, unterstützt von Marc Blessing, die Teile des Programms in verschiedener Besetzung solistisch interpretierten.

Der Höhepunkt war für alle Mitwirkenden die Uraufführung der Missa brevis in a, die Johannes Kohlmann während der Coronazeit komponiert hatte.
Bereits das Vorspiel zur Missa brevis in a, komponiert von Florian Lepold, nahm das Publikum mit seiner sehr eigenen intensiven und rhythmisch pulsierenden Klangsprache mit und bereitete sie auf die nun folgende Messe in a vor. Die Zuhörenden wurden im Laufe des Werkes Zeuge, wie dicht die Klangsprache dieser Komposition war. Klang hier ein stilistisches Element aus der Filmmusik auf, war es dort die anspruchsvolle Tonsprache mit teils modernen Klängen. Im Zusammenspiel mit dem abwechslungsreichen Chorpart, der vom dichten und flirrenden Orchestersatz eingewoben und umspült wurde, entstand eine intensive Klangwirkung zwischen den beteiligten Klangebenen, der sich kein Zuhörer und Mitwirkender entziehen konnte.
Allen Ausführenden, die sich auf diese Uraufführung voller Spannung eingelassen haben, wird dieses Erlebnis sicherlich noch lange im Gedächtnis bleiben, Chor und Orchester war die innere Anteilnahme und die Begeisterung deutlich anzumerken. Auch der Komponist und Dirigent Johannes Kohlmann, der es geschafft hat, ein im wörtlichen Sinne noch nie dagewesenes spirituelles Klangereignis zu schaffen, war sichtlich begeistert.
Das Wagnis Uraufführung ist mehr als gelungen!
B.R.
